Führung im Wandel

Führung im Wandel

Führungskraft zu sein ist heutzutage mehr als nur ein Titel. Es geht um Leadership. 

Als Führungskraft hat man die Aufgabe, Impulse zu setzen, Entscheidungen zu treffen, Dinge voranzubringen. Egal ob jung oder alt, viele sind darauf konditioniert zu glauben, Stärke bestünde darin, sich gegen andere durchzusetzen. Man muss es leider so sagen: Das ist ein typisch männliches Denken. Vorstellungen vom Platzhirsch, vom Alpha-Männchen werden hier ausgelebt, um Zweifel und Verletzlichkeit zu verstecken. Das ist der Grund dafür, warum wir oft mit initiierten Ego-Spielchen zu tun haben, die Distanz schaffen und dringend benötigte Veränderungen im Business verhindern. 

Ich begegne diesen von manchen Führungskräften bewusst gepflegten Verhaltensweisen hin und wieder in meinem Job als Berater und Trainer für die Mitarbeiterentwicklung. Ich merke es beispielsweise daran, wenn Probleme nur zaghaft angesprochen, aber nie wirklich besprochen werden. Wenn ich auf Distanz gehalten werde, obwohl mit dem Blick von außen die Probleme offensichtlich sind. Wenn gelungene Trainingssessions mit den Mitarbeitenden im Sande verlaufen, weil sich ja doch nichts ändert, wie die Mitarbeitenden resigniert feststellen. 

Aber es bringt nun mal nichts …

eine Meinung zu verteidigen, obwohl sie der Sache nicht dient. Sich selbst zu profilieren, anstatt Veränderungen anzustoßen. Energie mit Grabenkämpfen zu verschwendet, anstatt tatsächlich etwas zu verändern. 

Es braucht echten Mut, der Realität ins Auge zu sehen. Empathisch und offen zu sein, sich verletzlich zu zeigen. Erst diese Eigenschaften bringen dich auf deinem Erfolgsweg wirklich voran und machen ein Durchsetzen aufgrund der Hierarchie überflüssig, weil die Mitarbeitenden dich nicht als dominanten Boss oder gefürchtete Chefin wahrnehmen, sondern als echten Leader. 

Die Arbeit ist ein Ort, wo es immer mehr um Ganzheit geht. Dafür müssen Führungskräfte endlich mehr in Menschen vertrauen, nicht nur in Systeme und Hierarchien. Sie müssen die Erfahrungen ihrer Mitarbeitenden aus dem direkten Kundenkontakt in die Führungsarbeit mit einbinden. Das erfordert die Bereitschaft, den Mitarbeitenden mehr Selbstführung zuzugestehen, damit Verantwortung übernommen werden kann und der ständig wachsenden Komplexität des Arbeitsalltags Lösungen entgegengebracht werden, was Ängste und Unsicherheiten reduziert.

Schlüsselqualifikation ist die Kommunikation, die Bereitschaft zum Gespräch. 

Hart in der Sache, weich zur Person. Durch den klaren, offenen Austausch von Blickwinkeln entstehen Energie und Lebendigkeit, was letztlich auch mehr Freude und gegenseitiges Helfen mit sich bringt. Viel von dem, was Arbeitsplätze unangenehm und ineffizient macht, löst sich einfach in Luft auf und macht Platz für ein neues Wir-Gefühl. 

Einiges von den althergebrachten Führungsqualitäten wird es auch in der Zukunft immer noch brauchen. Allerdings muss Bestehendes erneuert werden, Fähigkeiten müssen dazugewonnen werden, damit wir einander unterstützen und ein ganzheitliches Arbeiten erreichen können. Nimm dir Zeit und Muse, deine tatsächliche Außenwirkung durch das, was gesagt, und noch viel mehr durch das, was nicht gesagt wurde, kennenzulernen. 

Sei mutig, die Kommunikationsfähigkeit in deinem Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen.

Lass uns offen darüber reden, was schon gut ist und was noch besser werden könnte.