Die Schranken in unserem Kopf

Die Schranken in unserem Kopf –

wie das Mindset uns begrenzt

Jeder von uns wird von seinen neurologischen Grundmotiven und von unbewusst erlernten Mustern aus der Kindheit geleitet. Manchmal auch verleitet. Absolut jeder.

Doch wir können diese Muster identifizieren und durch Emotions-Coaching verändern. 

Schließen wir mal die Augen und spüren ganz tief in uns hinein: Jeder von uns kennt den Wunsch, sich durchzusetzen und Einfluss zu nehmen – seinen Selbstwert zu erfahren und sich als starken Gestalter wahrzunehmen. Zudem hat jeder ein Grundmotiv nach Ordnung und Stabilität – wir wollen die Dinge um uns herum verstehen, um uns sicher zu fühlen. Ebenso nach Harmonie und Geborgenheit haben wir ein Grundmotiv –  den Wunsch, eine Verbindung zu anderen Menschen zu spüren und uns zugehörig zu fühlen. Und wir alle haben auch das Grundmotiv nach Inspiration und Leichtigkeit – nach Genuss und Freude im Leben. 

Unsere Entscheidungen trifft mehrheitlich unser Unterbewusstsein für uns, aus den vier beschriebenen Grundmotiven heraus – welche untrennbar mit Gefühlen und Emotionen verbunden sind. Sind diese in Balance, sind wir buchstäblich in unsere Mitte, dann erleben wir dieses wohlig warme Gefühl von Konsistenz. Um diese Balance muss jeder von uns allerdings tagtäglich aufs Neue kämpfen, da unsere Gefühle immer wieder unter Druck geraten oder gar verletzt werden. Wobei unangenehme Emotionen nichts Schlechtes sind, sondern lediglich Hinweisschilder auf unerfüllte Bedürfnisse. Das heißt, dass auch unangenehme Emotionen wichtig sind für unser Wohlbefinden, da sie uns zeigen, dass etwas nicht stimmt. Somit hilft die Emotionen Ärger dabei, nicht erfüllte Bedürfnisse wieder in die Erfüllung zu bekommen. 

Das ist der Grund, warum ich mich in meiner Arbeit als emTrace Coach mit den Emotionen meiner Klienten intensiv beschäftige. Diese sind die Sprache ihrer Bedürfnisse und sagen, was wirklich Sache ist. 

 Robert Dilts formulierte aus den Vorarbeiten von Gregory Bateson – 1972 – die neurologischen Ebenen unseres Seins. Sie beeinflussen sich wechselseitig, beginnend von der tiefsten Ebene, der Zugehörigkeit, weiter über die Identität, die Glaubenssätze, die Emotionen, die Fähigkeiten, das Verhalten und letztlich der Umgebung. 

Die Funktion jeder Ebene besteht darin, die darüberliegende zu organisieren. So beeinflussen zum Beispiel unserer Glaubenssätze und Werte unsere Verhalten. Unser Verhalten allerdings nicht zwangsläufig unsere Glaubenssätze.

Mein Ausbilder zum Emotions-Coach und Entwickler von emTrace, Dirk Eilert, kombinierte diese neurologischen Ebenen mit seinem entwickelten Motivkompass® und kreierte daraus das  Wholeception-Modell®, welches das zentrale Modell seines emTrace-Ansatzes ist. Um eine Person in all ihren Facetten wahrnehmen und verstehen zu können.

Dabei bilden die bereits vorgestellten vier Grund-bedürfnisse die tiefste Ebene – das Core-Level. Sie werden bereits im Mutterleib in uns angelegt und entwickeln sich erst im Laufe der Zeit weiter. 

Hier setzt allerdings keine Coaching-Intervention an, das beginnt erst ab der darüber liegenden Ebene der Zugehörigkeit. 

LEVEL 4 – Zugehörigkeit 

Als Neugeborenes fehlt uns allen noch das Ich-Bewusstsein. Wir erleben deshalb unsere Umwelt und unsere Mitmenschen lediglich durch verbindende Resonanz wie auch durch die Brille unserer Grundmotive. Unsere Spiegel-Neuronen arbeiten allerdings von Geburt an bereits auf Hochtouren und imitieren alles, was wir sehen. Womit die Freude oder die Wut von anderen auch die Freude und Wut des Babys wird. Erst nach ca. 24 Monaten entwickeln wir unser Ich-Bewusstsein, womit das Level der Identität erreicht wird.

Emotions-Coaching-Interventionen auf dem Level der Zugehörigkeit berücksichtigen das soziale Umfeld und wie man Veränderung in dieses mit einbeziehen kann. 

LEVEL 3 – Identität 

Aufbauend auf der erlebten Resonanz der ersten Lebensmonate entsteht unser Ich-Bewusstsein, nachdem die Selbst-Netzwerke in unserem Gehirn ihren Reifeprozess durchlaufen haben. Erste Muster werden angelegt, die sich nicht auf erlebte Situationen beziehen, sondern das Identität-Verständnis, das übergeordnete Ich-Gefühl widerspiegeln. Zum  Breispiel, wenn ein Klient ein tief verwurzeltes Gefühl von Wertlosigkeit in unterschiedlichen Situationen empfindet. 

Emotions-Coaching-Interventionen auf dem Level der Identität aktivieren die Selbstnetzwerke. Sich selbst von außen wahrzunehmen, ermöglicht es, mit dem eigenen zentralen Selbstverständnis in Kontakt zu kommen:
Wer bin ich, wenn ich mein Leben insgesamt wahrnehme?

LEVEL 2 – Glaubenssätze 

Im Gegensatz zu dem situationsunabhängigen Ich-Gefühl auf Level 3 sind Glaubenssätze eher mit den Situationen verbunden. Die Probleme auf dieser Ebene werden immer durch Situationen getriggert und bringen lediglich Facetten der Persönlichkeit zum Vorschein – deshalb ist dies auch die Ebene der Ego-Zustände. 

Emotions-Coaching-Interventionen auf dem Level der Glaubenssätze haben eine Schlüsselfunktion, die beim emTrace-Grundprozess bereits mit eingebunden wird. Um blockierende Glaubenssätze wie zum Beispiel „Ich bin wertlos“ aufzulösen. 

LEVEL 1 – Emotionen 

Hier werden rein emotionale Reaktionen abgebildet, zum Beispiel die Angst vor einem bellenden Hund, weil man  einmal von einem bellenden Hund gebissen wurde. Auf dem Level der Emotionen haben Klienten meist eine klare Sicht auf das Problem und wissen, was Sie tun sollten, fühlen sich allerdings durch eine empfundene Barriere blockiert. Was bedeutet, dass es sich um eine situationsspezifische Blockade handelt oder um Biografiestress geht, der emotional in der Gegenwart hinein stahlt und noch nicht verarbeitet wurde. Ein klassischer Satz, der auf dieses Muster hinweist, ist: „Seitdem ich das erlebt habe, werde ich dieses Problem nicht mehr los.“ 

Emotions-Coaching-Interventionen auf dem Level der Emotionen arbeiten den Stresstrigger konkret heraus und nehmen die damit verbundenen, blockierenden Emotionen in der Fokus, um diese zu regulieren und zu lösen. 

Interventionen auf den neurologischen Ebenen unseres Mindsets haben auch Auswirkungen auf die drei darüber liegenden Ebenen. Erstere ist die Ebene der Fähigkeiten, auf der wir konkret denken und unsere Fähigkeiten nutzen. Die nächste ist die Ebene unseres Verhaltens, was von außen beobachtbar ist. Letztere ist die Ebene der Umgebung, auf die wir durch unser Verhalten Einfluss nehmen. Wir sind damit in der Wahrnehmung unsers Umfeldes angelangt.

Die Schranken im Kopf gehören zu meinem Trainer- & Coaching-Business wie Salz in die Suppe, weshalb ich in meiner Arbeit stets unterscheide zwischen den Bereichen, auf die man freie und klare Sicht hat, und den gefühlten Barrieren. Die Bereiche, auf die man freie und klare Sicht hat — wie Umgebung, Fähigkeiten und Verhalten — kann man durch Konditionierung und cleveres Training entwickeln. 

Die gefühlten Barrieren liegen unterhalb der Alltags-Oberfläche. Oft sind es Probleme oder Blockaden, derer man sich gar nicht bewusst ist. Wenn man diese Blockaden gezielt anspricht und durch Emotions-Coaching im 1:1 löst, wird man offener und leistungsfähiger. 

Scheinbar ferne Ziele werden so wieder erreichbar.